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Der mexikanische Graffiti-Künstler CIX hat zum ersten Mal Wien besucht und uns ein Geschenk hinterlassen. In nur vier Tagen (20.8. – 24.8.16) gestaltete CIX das “Gewölbe 6” neben der U-Bahn-Station Gumpendorferstraße. Das Mural behandelt das Thema Bildung in Mexico. Denn Bildung ist der Schlüssel zur Zukunft und Freiheit. Bildung bedeutet vor allem auch Hoffnung. Der Standort des Graffitis gegenüber des AMS und der Wiener Suchthilfestation wurde daher bewusst gewählt.
Das Street-Art-Projekt wurde von der Wiener Künstler-Agentur iOnArt initiiert und organisiert und in Zusammenarbeit mit den Vereinen Kunstbogen und Option 2.0 umgesetzt. “Mit dieser interkulturellen Zusammenarbeit starten wir einen neuen künstlerischen Austausch zwischen Mexico, der Dominikanischen Republik und Österreich. Weitere Initiativen dieser Art entstehen derzeit auch mit Partnern in Tansania, Afrika”, erklärt Philipp Netolitzky von iOnArt. Das Street-Art-Projekt dient Schüler_innen der SAE Wien als Abschlussarbeit. Das Video wird im Oktober 2016 präsentiert.
Schöpfergottheit Quetzalcoatl löst sich von Ketten
Der Titel des Werkes lautet “The dreams guardian”. Dabei handelt es sich um drei Graffitis in einem: das Mural (Graffiti) als solches, die Gestaltung mit fluoreszierender Farbe – es leuchtet im Dunkeln – und weiters die Möglichkeit das Werk durch eine 3D-Brille zu sehen. Das Graffiti spielt sozusagen alle Stücke. Es zeigt die Schöpfergottheit Quetzalcoatl, den Gott für Kraft und Energie, der mit den Federn des heiligen Quetzalvogels bedeckt ist. In frühen Darstellungen wurde Quetzalcoatl als große Klapperschlange (im Mural im “Schamanenstab” und im Kopf) dargestellt. In den mesoamerikanischer Kulturen war er einer der Schöpfergottheiten, er taucht aber auch in anderen Gestalten auf, wie zum Beispiel als Windgott Ehecatl, als wohltätiger Gott des Lernens und des Handwerks, als Gott der Zwillinge, als gefiederte Schlange und als Erfinder des Kalenders. Quetzalcoatl löst sich von Ketten und taucht in die Welt der Träume ein. Die linke Hand des Aztekengottes stellt ein Meditationszeichen dar. Der kleiner Finger dient dem Gott als Antenne, durch die er Energie erlangt.
Der kleine Finger steht im Mexikanischen auch für die Nummer Eins. In dem Graffiti verfließen traditionelle Farben und Geschichte der Azteken mit der mexikanischen Kultur. Von dem untypisch bunten Mural waren die Menschen im sechsten Bezirk sehr begeistert. Es hat viel positives Feedback gegeben.