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Der Umgang mit der Flüchtlingskrise ist zu einer zentralen – laut der deutschen Kanzlerin Angela Merkel sogar historischen“– Bewährungsprobe für die Europäische Union geworden. Der Widerstand der osteuropäischen Länder, sich an einer EU-weiten Umsiedlungsaktion für neu ankommende Flüchtlinge zu beteiligen, sowie die Errichtung von neuen Grenzzäunen und -kontrollen verdeutlichten die Schwierigkeiten, einen gemeinsamen europäischen Ansatz zu finden.

Dieser Vortrag diskutiert die aktuellen Versuche der Europäischen Union, ihre Asylpolitik im Kontext der Flüchtlingskrise zu reformieren. Der Schwerpunkt liegt auf der Frage, wie die Europäische Union versucht, mehr Solidarität zwischen EU-Staaten mit hohen Asylantragszahlen und solchen mit niedrigen Zahlen zu erreichen. Der Streit um eine gerechtere Verteilung von Flüchtlingen in Europa entzündet sich vor allem am Dublin-System, das bestimmt, welcher Mitgliedstaat für die Durchführung eines Asylverfahrens zuständig ist. Südliche EU-Mitgliedstaaten beklagen, dass das Dublin-Prinzip des Ersteinreiselands die Verantwortung für die Abwicklung von Asylverfahren zu ihnen verlagere. Nördlicher gelegene Staaten wie Deutschland und Österreich verweisen auf ihre
hohen Asylantragszahlen, um diese Vorwürfe zurückzuweisen. Wird die geplante Reform des Dublin-Systems diese Konfliktpunkte beseitigen können? Wie könnte die EU zu einem faireren System der Verteilung von Flüchtlinge kommen?

 

Vortragender: Florian Trauner (Vrije Universiteit Brussel)

Moderation: Sieglinde Rosenberger (IPW, Universität Wien)

 

Wo: Konferenzraum IPW (Zi.-Nr.: A 0222), Neues Institutsgebäude, Universitätsstraße 7/2. Stock, 1010 Wien

 

ipw lectures ist eine internationale Vortragsreihe des Instituts für Politikwissenschaft der Universität Wien.